Die in Weimar lebende Gitarristin Anne Haasch hat sich in den letzten Jahren einen Namen als gefragte Solistin, Kammermusikerin und Pädagogin gemacht. Ihr Studium der klassischen Gitarre zog sie von Mecklenburg nach Weimar in die renommierte Klasse von Thomas Müller-Pering an die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.
Ausflüge und Einblicke in die Alte Musik durch Björn Colell bereicherten ihr künstlerisches Spektrum. Wegweisende Impulse für ihre Arbeit erhielt sie von Olaf Van Gonnissen, Hans-Werner Huppertz, Hopkinson Smith, Johannes Monno und Carlo Marchione. Die Gitarristin ist Preisträgerin des Interpretationswettbewerbs „Verfemte Musik“ in Schwerin. Die dortige Begegnung mit Überlebenden des Holocausts (darunter Persönlichkeiten wie Anita Lasker-Wallfisch, Esther Bejarano, Ursula Mamlok und Coco Schumann), eröffneten ihr eine musikalische Welt längst in Vergessenheit geratener Komponist:innen und Interpret:innen. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer musikalischen Arbeit liegt seitdem in der intensiven Auseinandersetzung mit Werken jüdischer/verfemter Komponisten wie Mario Castelnuovo-Tedesco, Roberto Gerhard, Darius Milhaud und Alexandre Tansman.
In zahlreichen Solo- und Kammermusikkonzerten im In- und Ausland, die auch immer eine Suche nach neuen Wegen und weniger bekannten Kompositionen sind, konnte die Musikerin ihr Publikum begeistern. Anne Haasch widmet sich mit großer Hingabe der Kammermusik. Mit dem Klarinettisten Jan Doormann hat sie einen inspirierenden Gefährten auf der gemeinsamen Reise als Duo Arvoredo gefunden. Ihre viel beachtete Debüt-CD mit Werken von Antonio José, Darius Milhaud, Francis Poulenc, Roberto Gerhard und Tōru Takemitsu erschien 2019. 2022 veröffentlichte Anne Haasch das Album „Bach & Ponce“ (Genuin Leipzig), dessen Programm bei den Thüringer Bachwochen 2024 mit großer Begeisterung vom Publikum aufgenommen wurde. Im selben Jahr debütierte die Gitarristin mit Joaquin Rodrigos „Concierto de Aranjuez“ bei den Hofer Symphonikern. Im Mai 2025 erscheint die Neueinspielung des Liederzyklus „The Divan of Moses Ibn-Ezra“ des jüdischen Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco in Zusammenarbeit mit der französischen Mezzosopranistin Natalie Perez, Genuin Leipzig und der Kulturstiftung Thüringen.
Die gefragte Pädagogin lehrt klassische Gitarre und Kammermusik an den Musikhochschulen in Köln, Leipzig und Weimar.